Pflege Ambulant – Leben zuhause ermöglichen

Fast jeder Mensch wünscht sich im Falle chronischer Krankheit oder des Altwerdens ein Leben zuhause in den eigenen vier Wänden, solange es eben geht. Dieser Wunsch ist sicherlich einer derjenigen, den Angehörige auch gerne erfüllen wollen, wenn es möglich ist. Ob die Betreuung und Pflege in der häuslichen Gemeinschaft dann durch eigene Kraft der Angehörigen, durch ambulante Dienste, mit Unterstützung einer 24-Stunden-Betreuung durch osteuropäische Hilfen oder gar aus einem Mix geschehen kann, muss im Einzelfall sehr genau und gründlich geprüft werden. Neben den eigenen physischen und psychischen Kräften der Angehörigen sind es insbesondere auch die finanziellen, beruflichen und interfamiliären Aspekte, die bei dieser Entscheidung eine Rolle spielen.
Nach wie vor wird der größte Teil der pflegebedürftigen Menschen zuhause versorgt. Von den ca. 3,5 Millionen Pflegebedürftigen werden etwa zwei Drittel in der eigenen Häuslichkeit gepflegt und betreut. Angehörige stellen somit die größte Pflegegruppe in unserem Land dar. Da viele pflegende Angehörige selbst oft nicht mehr die Jüngsten sind, sind die täglich zu schulternden Belastungen meist immens und dies in den meisten Fällen über viele Jahre hinweg.
Professionelle ambulante Pflege, die heute ein großes Unterstützung- und Leistungsangebot zu bieten hat, muss sich daher immer mit der Frage beschäftigen, wie man das häusliche Pflegesetting im Einzelfall adäquat unterstützen und wie eine Zusammenarbeit aussehen kann. Diesem spannenden Themenkomplex widmet sich die diesmalige Ausgabe unserer Zeitschrift PFLEGEN und betrachtet das Thema „Ambulante Pflege“ aus verschiedenen Perspektiven:

  • Dr. Grit Braeseke stellt eine Studie zu Pflegestützpunkten, also Auskunfts- und Beratungsstellen zum Thema Pflege vor, die bislang noch nach unterschiedlichen Standards arbeiten.
  • Das Wiesbadener Modell, ein Quartiersprojekt, welches die soziale Teilhabe Pflegebedürftiger sichern soll und dem Fachkräftemangel begegnet, beschreiben Peter Kiel und Andreas Schmidt.
  • Angela Glaser berichtet über das Hilfeprojekt Vis-à-vis, welches kranke Menschen in den Gemeinden unterstützen und begleiten will.
  • Prof. Dr. Andreas Büscher zeigt im Pflegereport 2020 einen sich abzeichnenden Weiterentwicklungsbedarf in der häuslichen Pflege auf.
  • Buurtzorg stellt ein Netzwerk aus formellen und informellen Angeboten für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen dar, welches Johannes Technau in seinen Beitrag vorstellt.
  • Dr. Oliver Lauxen beschäftigt sich mit dem Verhältnis und Verständnis zwischen Pflegefachkräften und pflegenden Angehörigen.
  • Verena Rossow und Aranka Vanessa Benazha teilen die Erkenntnisse aus zwei Forschungsprojekten mit, in denen es um das Verhältnis zwischen ambulanten Pflegediensten und Vermittlungsunternehmen für die 24-Stunden-Betreuung durch meist osteuropäische Hilfen geht.
  • Dr. Oliver Lauxen erläutert aus den Ergebnissen des Hessischen Pflegemonitors, wie es um den Fachkräftemangel in der ambulanten Pflege bestellt ist.
  • Und letztlich sieht Cornelia Coenen-Marx im MITTENDRIN auch heute noch zahlreiche wichtige Aufgaben für eine „Gemeindeschwester“, die sich vielleicht heute nicht mehr so nennt.

Bei der Lektüre dieses interessanten Spektrums zu einem wichtigen und zukunftsweisenden Thema

wünscht Ihnen viel Spaß, Ihre
Katharina Jost

PS: … Und bitte bleiben Sie gesund!!

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