Umgang mit Vielfalt, Ausgrenzung und Rassismus im Alltag der Pflege

Eine demografisch immer bunter und vielfältiger werdende Gesellschaft spiegelt sich auch in den Einrichtungen des Gesundheitssystems wider. Immer mehr Menschen verschiedener Kulturen und Religionen, aber auch geschlechtlicher Orientierung oder verschiedenen Alters und Geschlechts, arbeiten in der Pflege oder werden gepflegt. Vorurteile und Ressentiments, auch Angst gegenüber dem Ungewohnten oder gar Ablehnung des vermeintlich Fremden, bleiben daher nicht aus und führen zu Spannungen in der täglichen Arbeit. Oft besteht das Gefühl, dass eine gemeinsame Basis für das Zusammenleben und -arbeiten – gerade auch in der Pflege – fehlt. Wie also damit umgehen? Wie dem gerecht werden, dass alle Menschen gleich sind …

Ich will so nicht mehr leben! – Umgang mit Sterbewünschen, suizidalen Gedanken und dem Wunsch nach Suizidassistenz

Die meisten Pflegepersonen kennen es aus der Praxis: Sterbewünsche, herangetragen in scheinbar ausweglosen Situationen oder in schwer ertragbaren und belastenden Krisen. Fast immer begleitet von dem Gefühl, darüber nicht entscheiden zu können oder zu dürfen und mit Angst um die*den Betroffene*n. Das Leben aktiv zu beenden, ist die schwerwiegendste Entscheidung im menschlichen Dasein. Wohl niemand beschäftigt sich mit der Frage leichten Herzens. Gerade Pflegende im umfassenden und intensiven persönlichen Kontakt mit dem pflegebedürftigen Menschen haben hier aber auch die Chance, hinter die Gedanken und Gefühle, hinter die Ängste und Verlassenheit zu blicken. Daraus ergibt sich auch die Möglichkeit, begleitend, fürsorgend …

Pflege und Corona – Probleme und Perspektiven

Als sich vor über zwei Jahren die Welt auf einmal drastisch veränderte, hätte wohl niemand geglaubt, wie lange und wie folgenschwer uns Corona beschäftigen wird. Plötzlich ließ ein global auftretendes Virus die Welt von heute auf morgen mehr oder minder still stehen und die Menschheit musste sich in sozialer Distanz üben. Kinder, ältere Menschen und all diejenigen, die nicht in kritischer Infrastruktur arbeiteten, blieben zuhause. Draußen wurde die Maske treuer und schützender Begleiter. Das soziale wie das berufliche Leben veränderte sich für jede und jeden von heut auf morgen auf noch nie dagewesene Weise. Perspektivlosigkeit, emotionale Einsamkeit, Angst und Traurigkeit …

Herausforderung Kommunikation

Das Kommunikation herausfordernd sein kann, hat spätestens Corona noch einmal richtig zu Tage gebracht. Plötzlich verdecken Masken mehr als die Hälfte unseres Gesichtes und es ist uns fast unmöglich, ohne Mimik Gefühlsregungen und nonverbale Schwingungen im Gesicht des Gegenübers zu erkennen. Zusätzliche Kontakteinschränkungen, egal ob selbst gewählt oder verordnet, beschränken – nach wie vor – zwischenmenschliche Kommunikation und Begegnung. Und wer sich nicht sehen kann, wer nicht von Mensch zu Mensch kommunizieren kann, ist auf Hilfsmittel wie das Telefon oder den Computer angewiesen. Gerade für ältere Menschen, die sich mit den digitalen Kommunikationsmöglichkeiten nicht so auskennen oder in ihrer Anwendung …

Ernährung -Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen

Ernährung geht uns alle an. Sie spielt im Leben der meisten Menschen eine sehr wichtige Rolle und hat mit extrem vielen Aspekten zu tun. Unter den momentanen coronabedingten Einschränkungen hat Essen wieder mehr an Bedeutung gewonnen, zum einen weil das Thema Gesundheit und Prävention und somit die Frage nach gesunder Ernährung in den Vordergrund rückt, zum anderen weil fast alle anderen Belohnungssysteme wegfallen. Und so wird wieder mehr gegärtnert, gekocht, gebacken und Selbstproduziertes verzehrt und dies letztlich auch, weil viele Menschen zu Hause sind und im Homeoffice wieder mehr Zeit für derartige Eigenaktivitäten haben. Essen hat zudem eine enorme soziale …

Pflege Ambulant – Leben zuhause ermöglichen

Fast jeder Mensch wünscht sich im Falle chronischer Krankheit oder des Altwerdens ein Leben zuhause in den eigenen vier Wänden, solange es eben geht. Dieser Wunsch ist sicherlich einer derjenigen, den Angehörige auch gerne erfüllen wollen, wenn es möglich ist. Ob die Betreuung und Pflege in der häuslichen Gemeinschaft dann durch eigene Kraft der Angehörigen, durch ambulante Dienste, mit Unterstützung einer 24-Stunden-Betreuung durch osteuropäische Hilfen oder gar aus einem Mix geschehen kann, muss im Einzelfall sehr genau und gründlich geprüft werden. Neben den eigenen physischen und psychischen Kräften der Angehörigen sind es insbesondere auch die finanziellen, beruflichen und interfamiliären Aspekte, …

Vorbeugende Pflege – Prophylaxen im Fokus

Prophylaxen in der Pflege, ein weitreichendes Thema mit vielen Facetten: Teilweise gut aufgearbeitet in Expertenstandards und weitreichend diskutiert, teilweise aber auch vergessen und vernachlässigt, der Zeit- und Personalnot oft zum Opfer fallend. Auf jeden Fall aber für diejenigen, die darauf angewiesen sind, Krankheit vermeidend, Leid lindernd, Gesundheit fördernd und oft auch einfach wohltuend. Pflegefachkräfte in allen Bereichen der Pflege haben daher die Aufgabe, gesundheitliche Probleme bei zu Pflegenden vorzubeugen und ihr Augenmerk gezielt auf deren Verhinderung zu legen. Wie wichtig Pflege ist – auch und gerade die vorbeugende – wurde und wird besonders in diesen Tagen sehr deutlich. Vielfach sind …

Pflegeausbildung Zwanzigzwanzig

Mit dem Gesetz zur Reform der Pflegeberufe (Pflegeberufereformgesetz–PflBRefG) vom 17. Juli 2017 wird in der Ausbildung der Pflege alles anders. Viel und heftig wurde in den vergangenen Jahren um diese Reform gerungen und gestritten, auch innerhalb der Berufsgruppe der professionell Pflegenden selbst. So wundert es nicht, dass die Verhandlungen hierzu lang und zäh waren. Was nun dabei herausgekommen ist,  danach muss ab dem 01.01.2020 verpflichtend ausgebildet werden. Vorteile sind aus Sicht der pflegerischen Berufsverbände viele zu verzeichnen. So wird nun endlich ein über die erlernte Pflegesparte hinausgehender Wechsel (Altenpflege ↔ Krankenpflege ↔ Kinderkrankenpflege) ohne Probleme möglich. Dies muss sich dann …

Was uns hält, was uns trägt – Lebensqualität der Pflegenden

PFLEGEN 4-2019 Als der Beirat über den Inhalt für das letzte Thema des Jahres nachdachte, war klar, dass es mal etwas Anderes werden sollte: Ein Schwerpunktthema unter dem Viele sagen können sollen, was sie in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich – in der Pflege oder die Pflege berührend – bleiben lässt. Quasi eine Motivationsabfrage anderer Art. Gedacht war daran, zu überlegen, was uns hier hält und trägt, uns antreibt und wie dies die Arbeits- und Lebensqualität beeinflusst. Gerade dieser andere Fokus erschien uns erstrebenswert, da es viele Studien zu der Frage gibt, was den Arbeitsalltag in der Pflege belastet und schwer macht, …

Krisen aushalten, Leiden lindern, Hoffnung stärken – Pflege in der Onkologie

PFLEGEN 3-2019 Sie ist ein Paukenschlag, die Diagnose Krebs. Und plötzlich ist alles anders. Das Körper- und Lebensgefühl und die emotionale Welt geraten ins Wanken. Nichts ist mehr sicher, vieles ist besetzt mit Angst. Die Zukunft, die mehr oder minder geplant und vom Alltag geprägt vor einem lag, in Frage gestellt. Wie geht es weiter? Wo und wie muss nun vorgegangen werden? Welche Klinik, welches Therapieverfahren ist nun richtig? Was wird sich im Alltag verändern? Welche Vorsorgen sind zu treffen? All diese Fragen beschäftigen ab sofort die an Krebs erkrankten Menschen, die der Hilfe gut geschulter Pflegender und Ärzte bedürfen. …