Umgang mit Vielfalt, Ausgrenzung und Rassismus im Alltag der Pflege

Eine demografisch immer bunter und vielfältiger werdende Gesellschaft spiegelt sich auch in den Einrichtungen des Gesundheitssystems wider. Immer mehr Menschen verschiedener Kulturen und Religionen, aber auch geschlechtlicher Orientierung oder verschiedenen Alters und Geschlechts, arbeiten in der Pflege oder werden gepflegt.

Vorurteile und Ressentiments, auch Angst gegenüber dem Ungewohnten oder gar Ablehnung des vermeintlich Fremden, bleiben daher nicht aus und führen zu Spannungen in der täglichen Arbeit. Oft besteht das Gefühl, dass eine gemeinsame Basis für das Zusammenleben und -arbeiten – gerade auch in der Pflege – fehlt.

Wie also damit umgehen? Wie dem gerecht werden, dass alle Menschen gleich sind und auch so behandelt werden müssen?

Die Ideen hierzu reichen von Weghören, Wegschauen, Ignorieren bis hin zur Etablierung einer:s Gleichstellungsbeauftragten oder einer:s Antidiskriminierungexpert:in etc.

Vielfalt zu leben, offen, der:dem anderen zugewandt zu sein und aufrichtig miteinander umzugehen, muss gelernt werden. Wichtig hierbei ist auch, „das Andere“ einfach wertfrei zu akzeptieren. Grundlegend aber ganz sicher sind zunächst Sensibilität und Offenheit für das riesige und facettenreiche Thema, die unsere Autor:innen hier auf die vielfältigste Weise erzeugen möchten:

  • Dr. Oliver Lauxen beschreibt in seinem Beitrag die Notwendigkeit einer professionellen Neuorientierung unsererseits in Bezug auf internationale Pflegefachpersonen und deren beruflichen Selbstverständnis.
  • Die Beauftragte für Migration, Integration und Anti-Rassismus am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Dr. Sidra Khan-Gökkaya, sieht in Vielfalt und Anti-Rassismus Stärken einer Gesundheitseinrichtung.
  • Anna Romberg, Prof. Dr. Olivia Dibelius und Ayda Wolde-Kidan beschreiben ein Projekt, welches jungen Menschen mit Migrationsgeschichte den Zugang zur Ausbildung in der Pflege erleichtert.
  • Katharina Jost beschreibt die Ergebnisse einer Auszubildendenbefragung zum Thema
    „Umgang mit Vielfalt, Ausgrenzung und Rassismus im Alltag von Pflegeauszubildenden“.
  • Im EFAKS-Interview beantwortet Prof. Dr. Miriam Tariba Richter 10 Fragen zum Thema Rassismus im Pflegealltag.
  • Ursula Uhlig beschreibt im EFAKS-Interview den Heimalltag mit all seiner Verschiedenartigkeit der Menschen, die darin leben und arbeiten, als Möglichkeit, Vielfalt und Lebendigkeit zu (er-)leben.
  • Für Sun Young Yang-Scharf hat ihre eigene Integrationsgeschichte einen bitteren Nachgeschmack und weist eine deutliche Ambivalenz zwischen (un)bewusst suggerierter Ungleichheit und der Illusion gelungener Integration auf.
  • Mit dem derzeit immer wieder geforderten „politisch korrekten“ Sprachstil im Rahmen von Ausgrenzungs- und Diskriminierungsdebatten setzt sich Prof. Ulrike Höhmann anhand von verschiedenen Beispielen auseinander.
  • Und letztlich beschreibt Helgard Kündiger im „Mittendrin“ ihre Erfahrungen mit einer ökumenischen Vision von Verschiedenheit und bemerkt: „Gottes Orchester ist nicht einstimmig“

Lassen Sie sich also anregen, Offenheit und Vielfalt schätzen zu lernen und „tat“sächliche Veränderungen zu wagen.

Herzlichst, Ihre Katharina Jost

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