Krisen aushalten, Leiden lindern, Hoffnung stärken – Pflege in der Onkologie

PFLEGEN 3-2019

PFLEGEN_2019-3Sie ist ein Paukenschlag, die Diagnose Krebs. Und plötzlich ist alles anders. Das Körper- und Lebensgefühl und die emotionale Welt geraten ins Wanken. Nichts ist mehr sicher, vieles ist besetzt mit Angst. Die Zukunft, die mehr oder minder geplant und vom Alltag geprägt vor einem lag, in Frage gestellt.
Wie geht es weiter? Wo und wie muss nun vorgegangen werden? Welche Klinik, welches Therapieverfahren ist nun richtig? Was wird sich im Alltag verändern? Welche Vorsorgen sind zu treffen? All diese Fragen beschäftigen ab sofort die an Krebs erkrankten Menschen, die der Hilfe gut geschulter Pflegender und Ärzte bedürfen.
Krisen auszuhalten, Leiden zu lindern und Hoffnung zu stärken, sind dann wesentliche Aufgaben der Pflege in onkologischen Disziplinen. Dabei gilt es nicht nur die an Krebs erkrankten Menschen zu informieren, zu beraten und zu begleiten, sondern auch die Angehörigen Krebskranker zu unterstützen, die durch die Krebsdiagnose ihrer Liebsten ebenfalls in eine ganz neue Lebenssituation katapultiert werden. Dazu kommt Pflegenden auch eine wichtige Rolle bei der multiprofessionellen Zusammenarbeit aller Disziplinen zu, da sie rund um die Uhr als Ansprechpartner für die an Krebs Erkrankten zur Verfügung stehen und um alle Sorgen und Probleme rund um Körper und Seele Bescheid wissen. Ziel in der Begleitung durch Pflegende ist daher die Bewältigung dieser existentiellen Lebenskrise, mit all den erforderlichen therapeutisch-fachlichen und emotional-menschlichen Kompetenzen.
Um eben diese Kompetenzen geht es in allen Beiträgen, die sich der verschiedensten Blickwinkel und unterschiedlichsten Aspekte dieses großen Themas annehmen:

  • Dr. Anette Brechtel, Cornelia Melzer und Agnes Wienholt stellen ein interdisziplinäres Versorgungskonzept von Psychoonkologie und onkologischer Fachpflege vor, welches Krebspatientinnen informiert und berät.
  • Heike Freise beschreibt die onkologische Fachpflege der Hochtaunuskliniken, insbesondere in Bezug auf Brustkrebspatientinnen.
  • Daniel Wecht stellt die Fachweiterbildung Onkologische Pflege vor, die spezielle Kenntnisse und Vertiefungen für alle pflegerischen Aspekte in der Onkologie vermittelt.
  • Wie durch Sport ein Leben mit Krebs positiv beeinflusst werden kann, vermittelt die Vorstellung des Konzeptes „Leben im Fokus“, welches von Dagmar Giesecke und Kollegen ins Leben gerufen wurde.
  • Mit Fatigue, einem häufig unterschätzten Syndrom, beschäftigen sich Heike Hingst und Ute Stutz, die Bewusstsein durch Aufklärung schaffen wollen.
  • Schmerzerfassung bei onkologischen Patienten ist das Thema des Beitrages von Ruth Boche und Thomas Wittling.
  • Gabriele Gruber betrachtet das Thema Stomapflege bei onkologischen Patienten.
  • Cornelia Coenen-Marx widmet sich Überlegungen zu Fürsorge, Selbstsorge, Mitsorge und der Frage, wie sich Care organisieren lässt?
  • Gundula Lubig, die ehemalige stellvertretende Vorsitzende des EFAKS, beschreibt ihre Erfahrungen als Patientin mit onkologischer Pflege.
  • Im Mittendrin bietet Beatrice Fontanive Ausblick auf ihre Tanztherapie mit krebskranken Menschen.

Ihnen Allen viel Spaß beim Lesen der tollen Beiträge verbunden mit der Hoffnung, dass Sie hiervon beruflich wie persönlich profitieren.
Herzlich, Ihre Katharina Jost

 

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